Wort der Kirchen – 28. 10. 2017 – Diakon Andreas Weiß
Wort der Kirchen – 28. 10. 2017 –
Diakon Andreas Weiß, Katholische Pfarrei St. Burchard, Halberstadt
Into the great wide open …
Als ich am Tag der Deutschen Einheit abends im Auto unterwegs war, wurde im Radio ein Lied gespielt, dass ich nicht kannte, dessen Sänger aber schon. Während der anschließenden Moderation bekam ich mit, dass der Sänger Tom Petty am Tag zuvor kurz vor seinem 67. Geburtstag gestorben war. Vielleicht ist Ihnen auch eines seiner bekanntesten Lieder „Into the great wide open“ (1991) bekannt. Und diesen Song brachte ich dann unvermittelt mit seinem Tod in Verbindung: „hinein in die grenzenlose Weite“.
Auch der zweite Oktoberfeiertage beschert manchem von uns in diesem Jahr am jetzigen Wochenende wegen des Brückentages länger frei: der Reformationstag am 31. Oktober, der sich in diesem Jahr zum 500. Male jährt. In einigen anderen Bundesländern kommt dann noch der Festtag Allerheiligen am 1. November als freier Tag hinzu. Dieser Gedenktag der Kirche war der Anlass für Martin Luther zur Veröffentlichung seiner Thesen. Martin Luther stellte aus der Enge seiner Zeit heraus die Frage nach einem gnädigen, grenzenlos liebenden Gott. In großer Weite hinterfragte er das mittelalterliche Bild eines strafenden Gottes, der die Maßstäbe so hoch gelegt hatte, dass nur wenige, elitäre Menschen gleich nach dem Tod bei Gott sein konnten. Luthers Fragen und Nachdenken über Gott in Verbindung mit dem großen Reformstau in der Kirche brachte letztlich das „ins Rollen“, was wir heute als „Reformation“ bezeichnen. Letztlich aber war die Frage nach der grenzenlosen Weite Gottes ein Auslöser dessen, was dann geschah. Und so manche Vorstellung über Gott und seine Beziehung zu uns Menschen hat sich seit dem grundlegend geändert.
Vor kurzem las ich in einem Buch mit den Fastenexerzitien 2016 für unseren Papst Franziskus über die Fragen, die Jesus den Menschen in den Evangelien stellt, folgenden Satz: „Ich denke, dass das Paradies nicht voller „Heiliger“ ist (jedenfalls nicht so, wie wir sie uns gewöhnlich vorstellen), sondern voll von … allen möglichen Sündern, denen vergeben worden ist. Voll von Menschen wie mir, wie uns.“
Hinter dieser Aussage steht ein ganz anderes Gottesbild als zu Luthers Zeiten, nämlich das, was Jesus selber verkündet und vorgelebt hat. Da hätte Martin Luther keine Gewissensbisse und die Frage nach dem gnädigen Gott haben brauchen. Auch die vielfältigen detaillierten und abstrusen Ausmalungen von Hölle und Fegefeuer als Folterorte in der kirchlichen Verkündigung hätten keine Grundlage gehabt. Heilige sind eben Menschen, die Ernst gemacht haben mit der Verkündigung Jesu und nach dessen Gottesbild ihr Leben ausgerichtet haben, - manche erst am Ende ihres Lebens. Aber Jesus sagt uns, dass es zur Vergebung in der „grenzenlosen Weite“ Gottes für niemanden je zu spät sein wird.
Vielleicht hatte Tom Petty ja eine Ahnung davon, als er den Text zu seinem Lied „Into the great wide open“ mit ganz irdischen Bildern schrieb: die Zukunft grenzenlos mit dem Himmel als Maß aller Dinge. Und der Song, den ich am 3. Oktober zum ersten Mal hörte, endet: „Drivin‘ into sunset“ (In den Sonnenuntergang hineinfahren). Vielleicht kann auch das ein Bild sein für unsere Vorstellungen vom Tod: wir wissen heute, dass die Sonne nicht weg ist nach ihrem (scheinbaren) Untergang – und mancher kann sich das trotzdem nicht recht vorstellen. Könnte es nicht doch sein, dass das Leben nach unserem Tod nicht zu Ende ist? – auch wenn wir uns das noch weniger vorstellen können!
Denken Sie in grenzenloser Weite einfach mal darüber nach!
Tom Petty: (* 20. Oktober 1950 in Gainesville, Florida; † 2. Oktober 2017 in Santa Monica, Kalifornien
Into the Great Wide Open
Eddie waited 'til he finished high school
He went to Hollywood, got a tattoo
He met a girl out there with a tattoo too
The future was wide open
They moved into a place they both could afford
He found a nightclub, he could work at the door
She had a guitar and she taught him some chords
The sky was the limit
Into the great wide open
Under them skies of blue
Out in the great wide open
A rebel without a clue
The papers said Ed always played from the heart
He got an agent and a roadie named Bart
They made a record and it went in the charts
The sky was the limit
His leather jacket had chains that would jingle
They both met movie stars, partied and mingled
Their A&R man said "I don't hear a single"
The future was wide open
Into the great wide open…
Into the great wide open …
Eddie wartete bis er sein Abi hatte
Dann ging er nach Hollywood, ließ sich ein Tatoo machen
Er traf dort ein Mädchen, dass auch eines hatte
Die Zukunft stand ihnen offen
Sie zogen zusammen in eine Wohnung, die sie sich leisten konnten
Er fand einen Nachclub, wo er als Türsteher arbeiten konnte
Sie hatte eine Gitarre und brachte ihm einige Akkorde bei
Der Himmel war ihre Grenze
Hinein in die grenzenlose Weite
Unter dem blauen Himmel
Draußen in der grenzenlosen Weite
Ein Rebell ohne Orientierung
Die Zeitungen schrieben, er spiele mit viel Herzblut
Er beschäftigte einen Agenten und einen Roadie
Sie machten eine Platte und gingen in die Hitparade
Der Himmel war die Grenze
Seine Lederjacke mit hatte Kettchen die klimperten
Auf Partys trafen sie Filmstars
Der Plattenboss sagte: ich höre keinen Hit
Die Zukunft stand ihnen offen
Hinein in die......
The Trip to Pirate’s Cove Songtext
Petty
I took my few belongings, we headed out to Pirate's Cove
In my buddy's old Defender, we ran until the gas got low
We were flying close to heaven, everything was starting to glow
Drivin' into sunset, rollin' 'cause we had to roll.
I think he was a preacher but, Lord, I can't recall his name
He was running out of wind but talking to me just the same
He said five'll get you ten but, boy, you've got to stay in the game
Yeah, you got to let it ride or you've only got yourself to blame.
We lost a wheel in Santa Cruz so we partied with some motel maids
My friend said: 'I don't like mine so what do you say we trade?'
She was a part of my heart, now she's just a line in my face
They let us go with a warning, said: 'We'd book you but we don't have a case'.
My friend said: 'Take her with you, to leave her here would be a crime'
But let's get outta Santa Cruz, all I got is a Canadian dime
I got a friend in Mendocino and it's gettin' close to harvest time
And she was kinda cute if a little past her prime.
On the trip to Pirate's Cove
On the trip to Pirate's Cove
Drivin' into the sunset
Drivin' into the sunset.
- Zuletzt aktualisiert: 02. November 2017